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Am 23.05.2022 fand am Regierungspräsidium Karlsruhe (RP KA) ein dreistündiges Spitzengespräch zur geplanten Vollsperrung der Badener Wand aus Gründen des Wanderfalkenschutzes statt. Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder hatte über 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Institutionen, darunter das Umweltreferat des RP KA, DAV-LV, AKN Battert, Schwarzwaldverein, NABU, AGW, BUND, LNV, Forst BW sowie BM und OB der Stadt Baden-Baden, eingeladen, um gemeinsam nach Lösungswegen zu suchen, wie der Schutz des Wanderfalken und die Interessen von Natursportlern und Erholungssuchenden (Kletterer, Wanderer, Ausflügler) unter einen Hut gebracht werden können.

Im Mittelpunkt des Treffens stand die Präsentation des RP KA Bannwald und NSG Battertfelsen beim Schloß Hohenbaden, Vorstellung des überarbeiteten Wanderfalkenschutzkonzeptes, in der im Wesentlichen die seit Dezember 2021 bekannte Sicht des RP KA (Ziel: ganzjährige Beruhigung der Badener Wand) wiederholt wurde.

Ursachen für den geringen Bruterfolg nach wie vor unklar

Der Standpunkt des RP KA ist für DAV und AKN nicht nachvollziehbar, da die Ursachen für den geringen Bruterfolg an der Badener Wand nach wie vor nicht geklärt sind. Das RP KA macht für den sinkenden Bruterfolg in den vergangenen zehn Jahren am Battert (nur vier erfolgreiche Bruten) Übertretungen der gültigen Schutzregelungen durch Kletterer verantwortlich. Für die Vergangenheit ist diese Vermutung zwar nicht zweifelsfrei auszuschließen (obwohl sie auch nicht bewiesen ist), für den ausgebliebenen Bruterfolg im Jahr 2022 können Störungen durch (illegales) Klettern aber nicht verantwortlich gemacht werden, da die Kletterrouten durch saisonale Verschraubung der Haken im Februar 2022 durch den AKN nicht begehbar waren. Dass die Brut dennoch nicht erfolgreich war, belegt, dass es andere (natürliche) Faktoren gibt, die den Bruterfolg beeinflussen. DAV und AKN haben in diesem Zuge wiederholt auf mögliche Prädatoren wie Uhu und Marder oder auf ungünstige Witterungsverläufe hingewiesen. Für das Jahr 2022 wird demnach eine nicht erfolgte Verpaarung der anwesenden Wanderfalken als Ursache für die erfolglose Brut angenommen.

Erwartungen an das Gespräch wurden nicht erfüllt

DAV und AKN Battert sind über den Gesprächsverlauf und das Ergebnis enttäuscht. Die im Vorfeld des Treffens avisierte gemeinsame Suche nach einvernehmlichen Lösungen und Kompromissen fand leider nicht im gewünschten Maß statt. Artenschutz und rechtliche Vorgaben haben die Diskussion stark bestimmt, natursportliche Aspekte sowie Interessen von Erholungssuchenden in der Natur wurden aus Sicht des DAV dagegen viel zu wenig berücksichtigt.

DAV und AKN machen sich weiterhin für ganzheitliche Betrachtung stark

Der DAV-Landesverband hat in einem erneuten Schreiben an die Regierungspräsidentin zum Ausdruck gebracht, dass er für Aktionismus ohne fundierte Datenbasis nicht zur Verfügung steht. Bei zielgerichteten Optimierungen des Wanderfalkenschutzes an der Badener Wand - unter Berücksichtigung aller natürlichen und menschlichen Faktoren - ist der Landesverband hingegen selbstverständlich bereit, mit der Naturschutzverwaltung und anderen Naturschutzverbänden nach konstruktiven Lösungen und Verbesserungen zu suchen.

Letztlich brachte das Spitzengespräch noch kein Ergebnis. Nach dem Eindruck des Spitzengesprächs ist das RP derzeit dabei, die verschiedenen dargestellten Standpunkte noch einmal zu prüfen und gegenüberzustellen. Auf der dadurch gewonnenen Grundlage soll dann in einen lösungsorientierten Prozess eingetreten werden.

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