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Winter 15Beschilderter Schneeschuhtrail. Foto: NAZ SüdschwarzwaldSchneeschuhwanderer, Tourengeher und andere Erholungssuchende zieht es auch im Winter in die Mittelgebirge. Genau dort, wo sie sich in möglichst unberührter Landschaft bewegen, haben mitunter Wildtiere ihren Lebensraum gefunden.

 


Wildtiere im Winter

Winter 007Rotwild © Daniel Müller (Nationalpark Schwarzwald)Die Tiere sind oft extrem präzise auf bestimmte Lebensräume und Überwinterungsgebiete angepasst. Abgelegene, ruhige Waldgebiete sind wichtige Rückzugsorte im Winter. Die Tiere reagieren stark auf Veränderungen oder Störungen.

Die mitunter harschen Bedingungen im Winter können die Tiere nur überleben, wenn sie möglichst wenig Energie verbrauchen. Die Flucht kostet das Reh bis zu 60-mal mehr Energie als im Ruhebedarf, das Auerhuhn bis zu 20-mal so viel. Jedes Aufschrecken durch einen Menschen kann auf Dauer lebensbedrohlich sein.

Mehr Infos zu Wildtieren im Winter:
Gefährdete Tiere im Winter - Natürlich auf Tour - Naturverträglicher Bergsport - Deutscher Alpenverein (DAV)

NaturSportInfo, Natursport im Schnee:
Im Schnee - Natursport

DAV-Faltblatt Tierspuren:
Tierspuren erkennen

10 Natürlich-auf-Tour-Tipps fürs Mittelgebirge

Wer eine Ski- oder Schneeschuhtour plant, sollte diese zehn Regeln für naturverträgliche Wintertouren kennen und unbedingt beachten:

  • Routenempfehlungen, Markierungen und Winter-010Schneeschuhtour. Foto DAVHinweise beachten.
  • Schutzgebiete für Pflanzen und Tiere respektieren. Infos zu Schutzgebieten in BW.
  • Lebensräume erkennen: Wildtieren möglichst ausweichen, sie nur aus der Distanz beobachten, Futterstellen umgehen, Lärm vermeiden, Hunde anleinen.
  • Verzicht auf nächtliche Touren mit Fackeln und Stirnlampen.
  • In Waldgebieten und an der Waldgrenze auf üblichen Skirouten, Forst- und Wanderwegen bleiben.
  • Vegetation: Aufforstungen und Jungwald schonen.
  • Umweltschonend anreisen: öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrgemeinschaften nutzen; ausgewiesene Parkplätze anfahren, keine Zufahrten blockieren.
  • Eher mehrtägige Aufenthalte statt vieler Tagestouren planen, das gastronomische Angebot vor Ort nutzen.
  • Planung: Touren mit Führern und Karten planen, die das DAV-Gütesiegel „Natürlich auf Tour“ tragen. Aktuelle Informationen der Naturparke und Naturschutzzentren einholen.
  • Pistenregeln: Die Regeln für Skitouren auf Pisten beachten. Siehe alpenverein.de/skitouren-auf-pisten

DAV-Faltblatt
Naturverträglich Skitouren- und Schneeschuhgehen


Auerhuhn im Schwarzwald – vom Aussterben bedroht

Winter 006Auerhahn © Arne Kolb (Nationalpark Schwarzwald)

Das Auerhuhn (Tetrao urogallus) ist der größte Waldvogel Europas. Die prächtigen Hähne haben eine Kopf-Schwanz-Länge von bis zu einen Meter, eine Flügelspannweite von 90 cm und wiegen 4-5 kg. Die Hennen sind deutlich kleiner und haben ein anderes Erscheinungsbild.

Das Auerhuhn  hat besondere Ansprüche an seinen Lebensraum: Es ist eine Charakterart lichter, strukturreicher Waldlebensräume mit reicher Bodenvegetation. Die scheuen Tiere besiedeln Bergwälder in Mittelgebirgen und in den Alpen. Der Schwarzwald beheimatet die größte Auerhuhnpopulation Zentraleuropas außerhalb des Alpenraums.

Winter 023Auerhenne. © Walter Finkbeiner (Nationalpark Schwarzwald)Der Rückgang der Population im Schwarzwald hat sich in den letzten Jahren dramatisch verstärkt. Im Jahr 2018 konnten nur noch weniger als 200 balzende Auerhähne im gesamten Schwarzwald gezählt werden. Im Jahr 2022 waren es nur noch 97 balzende Hähne. Erstmals nach 11 Jahren Abwärtstrend konnten mit 106 balzenden Hähnen im Jahr 2023 knapp 10 Prozent mehr gezählt werden als im Vorjahr.

Verschiedene Faktoren sind dafür verantwortlich: Die Abnahme geeigneter Lebensräume durch eine veränderte forstwirtschaftliche Nutzung, die vermehrte Zerschneidung des Lebensraumes, die wachsende touristische Nutzung, die Zunahme von Fressfeinden (z. B. Fuchs, Marder, Habicht, aber auch Wildschwein), zunehmend schlechtere Witterungsbedingungen und der Klimawandel. Das Aussterben von Baden-Württembergs größtem befiederten Waldbewohner zu verhindern kann noch gelingen, es Bedarf aber einen großen Kraftakt.

Besonders kritisch sind Störungen der Tiere im Winter. Neben dem erhöhten Energieverbrauch, führt eine Störung auch zum Verlassen geeigneter Überwinterungsgebiete bis hin zur Aufgabe von Futterplätzen und Nahrungsquellen und somit zur Reduzierung der Energiezufuhr. Weil Nahrung im Winter nur spärlich vorhanden ist und die Fett- und Energiereserven der Tiere knapp sind, kann dies fatale Folgen mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko nach sich ziehen.

Schneeschuhwanderer, Tourengeher und Freerider können durch naturverträgliches Verhalten einen Beitrag zur Rettung des Auerhuhns leisten. Bitte die Schutzgebiete und die Lebensräume in den Wäldern unbedingt und konsequent meiden!

Mehr Infos zum Auerhuhn im Schwarzwald:
Das Auherhuhn im Schwarzwald | Auerhuhn Schwarzwald (auerhuhn-schwarzwald.de)

Aktionsplan Auerhuhn
Maßnahmenplan 2023-2028 [ PDF, 1,6 MB]

Näher am Auerhuhn (Broschüre):
Auerhuhn im Schwarzwald [PDF, 3,8 MB]

Raufußhühner. Begreifen, Bestimmen, Bewahren (Broschüre):
Raufußhühner - Begreifen - Bestimmen - Bewahren - Publikationsshop der Bayerischen Staatsregierung (bayern.de)

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